hatten wir am Dienstag bei dem
Deutschen Down-Syndrom InfoCenter in einer Handlungsorientierten Therapiepraxis in Lauf. Nacheinander hatten wir einen Termin bei der Physio-, Logopädin, Ergo- und Verhaltenstherapeutin und bei Frau Halder.
Ich wollte einfach noch einmal eine andere und neutrale Beratung und Sicht auf Joshua's Entwicklung. Es hat sich auf jeden Fall mehr als gelohnt und ich konnte sehr viel für mich mitnehmen.
Ich bin immer noch ganz geplättet von dem Tag und musste erstmal einiges sortieren und bin immer noch am lesen...
Nach einer langen Anfahrt und sehr langem Suchen in Lauf kamen wir leider dann auch noch etwas zu spät, obwohl wir schon seeeehr früh losgefahren sind.
Den ersten Termin hatten wir bei der Physiotherapeutin und die Grobmotorik ist ja nun wirklich sein allerbester Bereich. Trotzdem konnte ich auch dort noch einige Tips und Übungen zur Körperspannung mitnehmen...
Danach die Logopädin, war schon Klasse wie gezielt die Probleme (und natürlich auch Ressourcen) erkannt und benannt wurden (wie bei unserer Logopädin hier auch :-) Auch hier habe ich viele neue Inputs bekommen und auch einiges zum Zähneknirschen...
Bei der Ergo- und Verhaltenstherapeutin konnte ich unter anderem die Probleme ansprechen die ich bei Joshua z.B. beim Nägelschneiden habe (das geht echt gar nicht...) bis wir im Gespräch auf die Wahrnehmung gekommen sind... Da hatte ich ein richtiges Aha-Erlebnis...
Mir war schon lange klar das Joshua Probleme in der Taktilen Wahrnehmung und der Tiefensensibilität hat... und wir haben auch mit einigen Dingen schon daran gearbeitet (z.B. mit den Gewichtsdecken aus der Sensorischen Integrationstherapie)...
Aber das die Wahrnehmungsprobleme sich über alle Bereiche ziehen war mit dem was ich vorher grade bei den anderen beiden Therapeuten gehört hatte wie ein fehlendes Puzzleteil... So ist z.B. die Wahrnehmung auch einer der Punkte, die den Spracherwerb so schwierig machen...
Auf jeden Fall ist mir klar geworden das ich mit Joshua noch viel mehr an der Wahrnehmung arbeiten muss und das ich erstmal seine Wahrnehmung ernst nehmen muss. Obwohl ich selbst aus eigener Erfahrung sehr gut weiß, wie man sich fühlt wenn die eigene Wahrnehmung bei anderen nicht ernst genommen wird... habe ich doch wohl manchmal den gleichen Fehler gemacht... (z.B. wenn Joshua, der ja sehr Schmerzunempfindlich ist und sich ohne weiteres impfen läßt oder jede Blutabnahme ohne Theater über sich ergehen läßt... beim eincremen Aua sagt, dann habe ich meistens gelacht und gesagt '...so ein Blödsinn...') Nun ist mir klar geworden das ich da manches erstmal verstehen muss, das er es eben so (anders als ich) empfindet...
...Eigentlich ganz logisch, trotzdem mache ich mir erst jetzt über manches intensiv Gedanken...
Nun heißt es das alles mit seinen Therapeuten zu besprechen und was kann ich noch für seine Wahrnehmung tun...
Zum Glück habe ich eine sehr engagierte Erziehertochter, die schon jede Menge Material durchforstet hat und auch unsere angehende Reittherapeutin hat sich schon in diesem Bereich schlau gemacht und mir etwas dazu geschickt... :-)
Unsere Logopädin hat mir auch schon eine Therapieform für die Wahrnehmung genannt mit der sie auch arbeitet, wollte aber in der Logo nicht noch eine neue 'Baustelle' aufmachen...
... Und dann hatten wir am Dienstag noch den Termin bei Frau Halder, was mich sehr gefreut hat sie dort kennen zu lernen, die schon sehr lange so wervolle Arbeit für Menschen mit Down-Syndrom macht. :-)
Dort konnte ich auch noch einige Fragen loswerden, u.a. auch zum Thema glutenfrei, bei dem ich mich bisher nicht richtig ernstgenommen fühlte... (so wie mit manchem anderen auch nicht, bei so manchen Entwicklungstest)
Was für ein Tag, der mit der Fahrt sehr lang und anstrengend war, aber sich rundum gelohnt hat.
Vielen Dank an das DS Infocenter! :-)